7 Fehler, die es beim Aufbau einer Mountainbike-Destination zu vermeiden gilt

Erfolgreiche Mountainbike-Destinationen entstehen nicht zufällig! Vermeide diese 7 häufigen Fehler und baue eine nachhaltige, attraktive MTB-Region auf, die Biker begeistert und Tourismus ankurbelt.

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Mountainbiker auf einem Trail in der Bike Republic Sölden

Der Mountainbike-Tourismus boomt – doch viele Destinationen haben Schwierigkeiten, diesen Trend richtig zu nutzen. Zu oft wurden neue Mountainbike-Destinationen ins Leben gerufen, die den Erwartungen nicht gerecht wurden. Warum? Weil sie grundlegende Fehler gemacht haben, die sie hätten vermeiden können. Eine schlecht geplante Mountainbike-Region kann nicht nur die Zielgruppe enttäuschen, sondern auch das gesamte Potenzial einer Region ungenutzt lassen.

Wir von ALLEGRA wissen: Der Mountainbike-Markt ist noch nicht gesättigt und bietet zahlreiche Chancen. Aber damit eine Mountainbike-Destination wirklich erfolgreich wird, muss sie mit Bedacht aufgebaut werden. Um dir zu helfen, typische Fehler zu umgehen, die den Erfolg gefährden, haben wir hier die sieben häufigsten Fehler zusammengetragen – und zeigen dir, wie du sie richtig anpackst.

Bau der Bike Republic Sölden

1. EIN ANGEBOT FÜR KINDER UND FAMILIEN ZU ERSTELLEN, DAS ZU EINFACH IST

Familien und Kinder sind eine grosse und relevante Zielgruppe, doch viele Mountainbike-Destinationen denken, dass sie mit simplen Schotterpisten und flachen Strecken bereits alles bieten, was nötig ist. Aber das ist ein Irrtum. Denn Kinder brauchen mehr als nur einfache Ausdauertouren. Sie möchten herausgefordert werden, Spass haben und sich auspowern.

Anstatt nur einfache Strecken anzubieten, solltest du abwechslungsreiche Trails schaffen, die sowohl spielerisch als auch herausfordernd sind. Modulare Pumptracks, Skill Center, Veloparks und Mini-DH-Strecken machen das Angebot spannend und bieten nicht nur den Kids, sondern auch ihren Eltern einen guten Grund, immer wiederzukommen. Wenn du die Bedürfnisse der Familien ernst nimmst, wird deine Mountainbike-Region attraktiver – und deine Gäste bringen ihre Freunde mit.

2. FRAUEN AUF DEM MTB WIE NICHT-MOUNTAINBIKER BEHANDELN

Frauen sind genauso leidenschaftlich beim Mountainbiken wie Männer – und sie suchen nicht nach Wellness-Angeboten oder Shopping-Erlebnissen in Mountainbike-Destinationen. Der Versuch, Frauen durch diese Nebenschauplätze zu gewinnen, ist völlig unangebracht und out-dated!

Stattdessen solltest du auf die echten Bedürfnisse der Mountainbikerinnen eingehen. Biete ihnen qualitativ hochwertige Mountainbike-Trails, die ihren Ansprüchen gerecht werden, und schaffe eine Atmosphäre, in der sie sich als Sportlerinnen ernst genommen fühlen. Es gibt zahlreiche weibliche Bike-Communities, die den Sport aktiv fördern und weiterentwickeln. Nutze diese Möglichkeit und passe dein Angebot an die tatsächlichen Bedürfnisse von Frauen an.

Planung im Gelände

3. ZU DENKEN, DASS GRÖSSER AUTOMATISCH BESSER IST

„Mehr als 600 Kilometer Trails!“ – diese Marketingbotschaft ist wertlos, wenn deine Mountainbike-Trails nicht den Erwartungen entsprechen.

Qualität geht vor Quantität! Einige der besten Mountainbike-Destinationen der Welt – wie die 7Stanes in Schottland oder die Rychlebské Stezky in Tschechien – haben nur rund 40 Kilometer Singletrail, ziehen aber Tausende begeisterte Mountainbiker an. Es gibt sogar Orte, die mit nur 18 Kilometern perfekt gebauter Trails über 100.000 Besucher pro Jahr generieren.

Statt auf Masse zu setzen, solltest du also darauf achten, dass deine Mountainbike-Trails perfekt designt und langlebig angelegt sind.

4. EINE MTB-DESTINATION AUFBAUEN, ABER NICHT DAHINTER STEHEN

Der Aufbau einer Mountainbike-Destination erfordert mehr als nur den Bau von Trails und Infrastruktur. Es braucht echtes Engagement und die Unterstützung aller Beteiligten. Wenn Entscheidungsträger:innen in einer Region sich nicht aktiv mit dem Projekt identifizieren und keine Vision für die Zukunft haben, wird es schwer, langfristigen Erfolg zu sichern.

Die lokale Mountainbike-Kultur muss nicht nur verstanden, sondern auch gefördert werden. Wenn die Menschen vor Ort hinter dem Projekt stehen, wird auch die Akzeptanz für den Sport wachsen. Also: Stehe wirklich hinter deiner Mountainbike-Destination – ohne echte Unterstützung wird das Potenzial nicht zur vollen Entfaltung kommen.

Trails Arosa Lenzerheide von oben

5. NICHT RAUSGEHEN UND FAHREN

Die grösste Chance, die du hast, eine erfolgreiche Mountainbike-Region zu entwickeln, ist das persönliche Erleben. Wenn du selbst als Entscheidungsträger:in nicht auf den Trails unterwegs bist, wirst du nie wirklich verstehen, was die Mountainbiker brauchen. Also Zeit sich das Velo zu schnappen und zu starten!

Nur wenn du selbst fährst, erkennst du, wo die Trails verbessert werden müssen und wie du das Angebot noch attraktiver gestalten kannst. Erkunde dein eigenes Terrain – das macht deine Entscheidungen fundierter und deine Entwicklung effizienter.

6. EINE MTB-DESTINATION MIT FREUNDEN UND LOKALEN FAHRENDEN AUFZUBAUEN

Mountainbiken bietet eine große Chance für den Tourismus in der Region: CHECK!
Es gibt lokale Rider:innen in der Region: CHECK!
Also lassen wir sie die Destination entwickeln? GROSSER FEHLER!

Es ist absolut richtig, die lokalen MTB-Profis in die Entwicklung einer Destination einzubeziehen – aber sie sind vorrangig Mountainbikende und keine professionellen Trailbauer:innen oder Entwickler:innen. Trotz ihrer Begeisterung und Leidenschaft werden sie allein keine professionellen Ergebnisse erzielen.

Oder würdest du lokale Skibuddies bitten, ein Skigebiet zu entwickeln?

Setze stattdessen auf professionelle Trailbauer:innen und Tourismus-Experts, die wissen, wie man ein vielfältiges und erfolgreiches Mountainbike-Angebot entwickelt.

7. MIT DEM ZIEL „DIE NUMMER 1 ZU SEIN“, ZU STARTEN

Jedes Jahr liest man in Mountainbike-Magazinen über neue Mountainbike-Destinationen, die sich als das „neue Mountainbike-Mekka“, die „Nummer 1 auf dem Kontinent“ oder den „besten Ort zum Fahren in der Galaxie“ anpreisen – oder was auch immer sich Werbeagenturen noch ausdenken. Aber was bedeutet das eigentlich? Und spielt das überhaupt eine Rolle?

Einfache Antwort: Nein.

Erfolg sollte nicht an einem Titel wie „die Nummer 1“ gemessen werden. Stattdessen geht es darum, ein einzigartiges Erlebnis für die Mountainbike-Community zu schaffen, das begeistert und zum Wiederkommen einlädt. Wenn du ein herausragendes Erlebnis bietest, wird deine Mountainbike-Destination automatisch ein beliebter Treffpunkt.

Konzentriere dich auf Qualität und Authentizität – das macht deine Destination besonders und schafft echten Erfolg.

Fazit: So wird deine Mountainbike-Destination erfolgreich

Der Aufbau einer erfolgreichen Mountainbike-Destination ist eine komplexe Aufgabe, aber mit der richtigen Strategie kannst du typische Fehler vermeiden. Setze auf Qualität statt Quantität, höre auf die Bedürfnisse deiner Zielgruppen und achte darauf, dass alle Beteiligten aktiv hinter dem Projekt stehen.

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