Mountainbiken ist in Österreich sehr restriktiv geregelt und Wege dürfen nur mit Zustimmung der Grundeigentümer*in befahren werden. Doch unabhängig dieser gesetzlichen Realität, findet Mountainbiken auch in Österreichs Bergen statt. Auch abseits freigegebener Routen, da diese nur sehr punktuell in ausreichender Form, zeitgemäß und attraktiv vorhanden sind. In den meisten Orten Österreichs sind MTB-Strecken Mangelware.
Doch ein Miteinander ist aus unserer Sicht nur zu einem sehr geringen Teil von einer Freigabe abhängig. Es geht um Begegnungen zwischen Menschen mit ähnlichen Bedürfnissen und Motiven, aber unterschiedlichen Sportgeräten. Wie man in den Wald rein ruft, so kommt’s bekanntlich auch wieder zurück. Und diesen «Ruf» möchten wir mit einem Bimmeln unterstützen. Als Charme-Offensive ist die Trailbell ein Zeichen rücksichtsvollen Verhaltens und mehr Respekt am Berg. Wie Begegnungen ablaufen, ist immer noch von den Menschen selbst, und nicht vom gewählten Sportgerät abhängig. Wir sind überzeugt, dass ein Miteinander auch in Österreichs Bergen möglich ist. Mit Rücksicht, Akzeptanz, Toleranz und ein bisserl Gebimmel am Trail …
Die Trailbell vom Alpenverein Österreich soll eine neue Zeit einläuten. Eine Zeit für mehr Respekt am Berg und für ein besseres Miteinander auf unseren Wegen. Egal ob am Trail, auf dem Wanderweg oder auf der Forststraße, bimmelt diese Glocke sanft und frühzeitig, kündigt sie uns Mountainbiker somit an und verhindert Schreckmomente.
Vor allem in Kombination mit einem freundlichen „Servus und Danke“ ist das ganz gut fürs Karma und dann kann eigentlich gar nichts mehr schief gehen.
Die Trailbell in der Praxis:
Die Rückmeldungen aus dem Gelände sind durchwegs positiv. Die Schelle ist nicht nur hilfreich, sondern auch ein echter Icebreaker. Gespräche entstehen plötzlich da, wo vorher vielleicht nur Missverständnisse waren – und miteinander reden ist ja bekanntlich der Schlüssel zum Erfolg. Wandernde nehmen das kleine Signal überraschend wertschätzend an, und viele Mountainbiker:innen berichten, dass sie dadurch deutlich weniger Konflikte erleben. Kurzum: Sie funktioniert!
Auch intern beim Alpenverein ist man überzeugt: Der Artikel soll im AV-Shop auf keinen Fall fehlen. Zwar polarisiert die Trailbell – vor allem Menschen, die mit Mountainbiken generell ein Problem haben, melden sich kritisch zu Wort. Doch die Verkaufszahlen sprechen für sich, und der Wunsch nach einem rücksichtsvolleren Miteinander auf den Wegen ist spürbar gross.




„Good-to-know“: Die Trailbell selbst wird mit einem Klettverschluss direkt am Lenker oder am Brustgurt vom Rucksack montiert. Der Klöppel kann mit einem Magnetband fixiert werden. Es gibt drei Modi: Ganz offen: dann bimmelt die Trailbell. Den Klöppel leicht an der Seite andrücken, dann bimmelt sie gedämpft oder aber man fixiert den Klöppel mit dem Magnetband, wenn weit und breit niemand in Sicht ist und die Glocke kein Geräusch machen soll.
Sie ist auch auf Forststraßen oder für Rodler ein gutes Tool, kann Unfälle und Schreckmomente vermeiden.
Übrigens, auch in der Schweiz ist die Trailbell bereits eine von vielen Massnahmen im Rahmen von der FAIRTRAIL – Kampagne.