Die Ermittlung der effektiven Umweltbelastung einer Aktivität ist eine komplexe Angelegenheit. Es mag auf den ersten Blick einfach erscheinen, eine umweltfreundliche Aktivität von einer anderen zu unterscheiden. In Wirklichkeit sind jedoch viele Faktoren miteinander verknüpft und beeinflussen die tatsächliche Umweltbelastung.
Im Zusammenhang mit E-Bikes gibt es die weit verbreitete Annahme, dass sie aufgrund ihres Elektroantriebs eine höhere Umweltbelastung verursachen als herkömmliche Fahrräder. Dieser Gedanke ist jedoch nicht zwangsläufig korrekt. Tatsächlich können E-Bikes sogar umweltfreundlicher sein als herkömmliche Fahrräder, wenn man auch den Kalorienverbrauch der Fahrer in Betracht zieht.
Eine schwedische Studie des Umweltforschungsinstituts IVL hat herausgefunden, dass die Nutzung von E-Bikes auf einer Strecke bis zu 60 Prozent weniger CO2-Emissionen verursacht als die Nutzung herkömmlicher Fahrräder. Der Grund dafür liegt an einem überraschenden Zusammenhang: Weil E-Biker weniger Kalorien verbrennen als andere Radfahrer, benötigen sie auch weniger Nahrung und tragen somit zu einer Reduzierung der CO2-Emissionen bei.
Die Herstellung, der Transport und die Lagerung von Nahrungsmitteln sind energieintensiv und tragen erheblich zur Erderwärmung bei. Da E-Biker durch die motorisierte Unterstützung weniger Kalorien verbrauchen, benötigen sie auch weniger Nahrungsaufnahme. Zwar verbraucht der Elektroantrieb zusätzliche Energie, diese ist jedoch vergleichsweise gering im Vergleich zur Umweltbelastung der Nahrungsmittelproduktion.