Wanderwegunterhalt in Armenien: Wissen weitergeben und Wege erhalten

Ob Wanderpfad, Biketrail oder Shared Trail: Eine funktionierende Route braucht mehr als Bau – sie braucht Unterhalt. In Armenien haben wir lokale Crews geschult, um langlebige, pflegeleichte und naturverträgliche Infrastrukturen zu ermöglichen. Solche Kurse bieten wir als ALLEGRA seit Jahren an: in der Schweiz, in Skandinavien und weltweit. Denn nur, wer versteht, wie ein Trail funktioniert, kann ihn auch erhalten.

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HIKEnation Armenien Wanderwegunterhalt

Gut begehbare Routen entstehen nicht von selbst – ob Wanderpfad, Biketrail oder gemeinsam genutzter Weg. Sie brauchen Planung, handwerkliches Geschick und regelmässige Pflege. Wir, ALLEGRA, unterstützen wir seit vielen Jahren Gemeinden, Organisationen und Crews dabei, ihr Gelände eigenständig und fachlich sauber instand zu halten. Unser Ziel: langlebige, pflegeleichte und naturverträgliche Infrastrukturen, die nicht nur gebaut, sondern auch verstanden und erhalten werden.

ARMENIEN – HERE WE COME

2025 wurden wir von der Organisation HIKEArmenia eingeladen, in vier Regionen – Syunik, Vayots Dzor, Lori und Tavush – lokale Teams im Unterhalt von Wanderwegen zu schulen. Trail Spezialist Gerry Cusini war vor Ort und leitete den Kurs. Seit sechs Jahren ist er Teil des A‑Teams und bereits seit über 15 Jahren international im Trailbau aktiv.

Vor Ort unterstützte Gerry die Crews beim Einschätzen, Verbessern und Pflegen bestehender Pfade. Der Fokus lag auf der Praxis: Werkzeuge in die Hand, Gelände lesen, Wasser lenken, Linien verstehen.

PRAXISNAH UND GELÄNDESPEZIFISCH

In den Kursen ging es um grundlegende Prinzipien, die überall gelten – von den Alpen bis zum Kaukasus:

  • Wasserführung und Erosionsschutz: Wie lässt sich Regen gezielt ableiten?

  • Linienwahl mit Blick fürs Gelände: Welche Route funktioniert langfristig, ohne den Hang zu schwächen?

  • Kleininfrastruktur zum Festigen: Stufen, Querungen oder Mauern, gebaut aus dem, was vor Ort vorhanden ist.

  • Werkzeuge richtig einsetzen: Effizient, sicher – und mit Respekt vor der Umwelt.

Uns geht es dabei nicht nur ums Wie, sondern vor allem ums Warum. Nur wer die Zusammenhänge versteht, kann selbstständig gute Lösungen finden – egal ob für Wandernde, Mountainbiker:innen oder gemischte Nutzungen.

GROSSE ZIELE MIT VIEL WIRKUNG VOR ORT

HIKEArmenia hat sich für dieses Jahr viel vorgenommen:

  • 118 Kilometer neue Routen werden gebaut

  • 570 Kilometer bestehendes Netz gepflegt

Solche Zahlen zeigen: Der Bedarf ist gross – und ohne lokale Fachkenntnis kaum zu stemmen. Unsere Aufgabe ist es, dieses Know-how aufzubauen und zu vermitteln. Mit einfachen Mitteln, klaren Prinzipien und viel Erfahrung aus unterschiedlichen Regionen.

HIKEarmenie Wanderwegunterhalt
Wanderwegunterhalt HIKEArmenia

ERFAHRUNG, DIE BLEIBT

Was in Armenien passiert, ist Teil einer grösseren Bewegung. Wir führen jedes Jahr zahlreiche Unterhalts- und Trailbaukurse durch – etwa in Graubünden, in Finnland oder in alpinen Tourismusgebieten. Dabei geht es um klassische Wanderinfrastruktur genauso wie um moderne Biketrails oder gemeinsam genutzte Wege.

Allen gemeinsam ist der Anspruch: pflegeleicht, robust, naturverträglich – und von lokalen Teams betreut.

Trailpflege ist für uns nicht nur Technik. Ein gut gebauter Weg schafft Verbindung: zur Landschaft, zur Geschichte eines Ortes – und zur eigenen Bewegung darin. Oder wie Gerry es in Armenien formuliert hat:

„Ein guter Trail bringt Menschen in Kontakt: mit der Landschaft, miteinander und mit der Geschichte eines Ortes.“

Wer Tourismus und Natur in Balance halten will, braucht funktionierende Wege – und Menschen, die wissen, wie man sie instand hält. Genau dafür stehen unsere Schulungen: praxisnah, verständlich, mit Blick fürs Gelände.

Ob Gemeinde, Destination oder lokale Crew: Wenn ihr bestehende Infrastrukturen pflegen oder selbst nachhaltige Routen bauen wollt – wir unterstützen euch gern.

Im Bikebereich lohnt sich ein Blick zu unseren Partnern von graubünden bike, wo wir regelmässig Unterhaltskurse anbieten.
Oder fragt direkt bei uns an – ob für Wanderwege, Shared Trails oder ganz neue Projekte.

Denn ein guter Trail beginnt mit dem Verständnis dafür, wie er gebaut – und gepflegt – werden muss.

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