FACTS
Projekt | Mountainbike-Konzept Kanton Thurgau |
Auftraggeber | Tiefbauamt Kanton Thurgau |
Ort | Kanton Thurgau, Schweiz |
Zeitraum | Seit Sommer 2022 |
Dokument | |
Projektleiter | Benjamin Trotter |
Die Erarbeitung des Mountainbike-Konzepts des Kantons Thurgau beinhaltet alle Phasen einer kantonalen Konzepterstellung und deckt somit einen Grossteil der angebotenen Leistungen von ALLEGRA für kantonale Projekte ab. Von der Erarbeitung der strategischen Vision und Mission, Bedarfsanalyse mit Stakeholdermanagement, hybridem Frequenzmonitoring, Erarbeitung von Bewilligungsprozessen, rechtlichen und planerischen Rahmenbedingungen, Betreiberkonzepten mit den zuständigen kantonalen Ämtern, Angebotsanalyse, Handlungsempfehlungen, bis zur Netzplanung und Begleitung der internen als auch öffentlichen Vernehmlassungen.
Ausgangslage & Herausforderungen
Durch die zunehmende Zahl von Mountainbikenden entsteht automatisch Nutzungsdruck auf die Natur, insbesondere den Wald. Dreizehn elementare kantonale Gesetze geben externe Rahmenbedingungen vor – beispielsweise sind die Kantone einerseits verpflichtet, durch das 2023 ins Leben gerufene Veloweggesetz vom Bund, Velowegnetze auch für Mountainbikes zu planen und zu realisieren. Das Thurgauer Waldgesetz verbietet andererseits das Fahren abseits von befestigen Wegen mit dem Velo. Durch die unterschiedlichen Ansprüche an den Raum entstehen Zielkonflikte, die es zu lösen gilt.
Zielsetzung
Unter Berücksichtigung der gesetzlichen Vorgaben und Interessen des Natur- und Landschaftschutzes sollen die Bedürfnisse aller Interessensgruppen erfüllt werden. Dabei soll ein Mountainbikeangebot geschaffen werden, das naturverträglich, attraktiv, bedarfsgerecht und legal ist. Das erarbeitete MTB-Konzept spiegelt einerseits die vorhandenen Bedürfnisse wider und zeigt andererseits daraus entstehende Massnahmen. Für die Zielgruppe primär All-Mountain und Enduro heisst das konkret: Ein attraktives MTB-Netz wird definiert.
Methoden
Bestandsanalyse
- Deask-Research von offiziellem Mountainbike-Angebot
- Aufbereitung des informellen Angebots über Onlineplattformen und anhand von Daten aus Workshop mit lokalen Mountainbikenden.
- Identifizierung attraktivster Trails


Bedarfsanalyse
- Wünsche und Ängste werden in Workshops und Expertengesprächen eruiert

Hybrides Frequenzmonitoring
- Installation von Velozählgeräten im Kanton
- Kombination mit App-Daten zur flächendeckenden Hochrechnung der Nutzungsfrequenzen
- Datenaufnahmen von 12 Monaten, um Datenqualität und Quantität zu gewährleisten



Massnahmenentwicklung
Schritt 1: Planung
Schaffung Rahmenbedingungen
- Festlegung strategirscher Grundsätze
- Festlegung raumplanerischer Rahmenbedingungen
- Klärung Bewilligungsprozesse
- Betriebskonzept
- Prüfung rechtlicher Rahmenbedingungen
Schritt 2: Angebot
Angebotsschaffung
- Naturverträgliches und zielgruppengerechtes Angebot für Thurgauer Bevölkerung
- Attraktive Trails und Verbindungen
- Homogene Verteilung der Angebote
- Vollzug/Strafbestimmungen
Schritt 3: Kommunikation
Kommunikationskanäle und Inhalte
- Erarbeitung Sensibilisierungskampagne (Koexistenz mit Lebensraum, Flora und Fauna)
- Einpflegung von offiziellen Angeboten auf Mountainbike-spezifische Online-Plattformen
Raumplanerische Rahmenbedingungen
Die Planung des Mountainbike-Angebots unterliegt den raumplanerischen Rahmenbedingungen. Dazu gehört die Berücksichtigung verschiedener Gebietstypen wie beispielsweise Naturschutzgebiete nach dem NHG oder auch Waldreservate nach dem TG WaldG. Zudem obliegen der Lebensraum- und Artenschutz sowie der Schutz vor Störungen gesetzlichen Rahmenbedingungen.
Bewilligungsprozess

Betriebskonzept
Für die Umsetzung des Mountainbike-Konzepts Thurgau ist die Definition der Zuständigkeiten bezüglich Unterhalt, Finanzierung und Haftung essenziell. Im Kanton Thurgau wird ein Grossteil dieser Faktoren im StrWG behandelt.
Zielbild
Das Zielbild des kantonalen Mountainbike-Angebots basiert auf den Ergebnissen der Bestands- und Bedarfsanalyse, die mit der Zielsetzung, den raumplanerischen Rahmenbedingungen und der Interessenabwägung konsolidiert wurden.

Kommunikation
Die geplanten Kommunikationsmassnahmen setzen einerseits auf Sensibilisierung, andererseits auf die Vermittlung des offiziellen Mountainbike-Angebots.
Das Konzept befindet sich aktuell in der öffentlichen Vernehmlassung: (Stand Mai 2025)

Benjamin Trotter ist bei ALLEGRA neben der Durchführung und Weiterentwicklung des Themenkomplexes „Monitoring von Nutzungsfrequenzen“ vor allem für die behördlichen Projekte in der Schweiz verantwortlich und leitet(e) unter anderem die Erarbeitung des kantonalen Mountainbikekonzepts im Kanton Thurgau sowie die Projekte des Kantons Zürich und der Stadt Zürich (Bedarfs- und Bestandeserhebung MTB-Infrastruktur, Evaluation Standbericht MTB-Konzept). Schwergewichtig beinhaltete seine Kompetenzen Bestandsanalysen der vorhandenen Infrastruktur, Zusammenarbeit mit Behörden über Trailausweisungen und den rechtlichen Rahmenbedingungen sowie ein ganzheitliches Stakeholdermanagement mit Analyse, Konzipierung und Moderation von Workshops und Massnahmenentwicklung.
Das 2023 in Kraft getretene Veloweggesetz vom Bund stellt die Kantone vor Herausforderungen – aber auch Chancen. Dank Benjamins Expertise können wir die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kantone professionell, nachhaltig und gemeinsam situationsbedingt erfüllen und ein Mountainbike-Konzept erarbeiten. Schreibt uns für ein erstes Gespräch.